In den letzten Wochen wird es bei sportlichen Aktivitäten immer deutlicher: Die Drahtcerclage in meinem Knie, die meine Sehne in der frühen Phase der Heilung unterstützte und mir ermöglichte, sehr schnell mit Bewegungstherapien zu starten, hat ihren Zweck erfüllt und stört nun immer mehr. Sie muss entfernt werden. Der ambulante OP-Termin ist soweit festgezurrt. Bleibt abzuwarten, ob wieder mal die Pandemie reinfunkt und alle Pläne zerstört. Ich werde es erfahren.
In der Zwischenzeit lasse ich mir den Spaß nach Möglichkeit nicht verderben und unternehme weiter kleine Berg- und Klettertouren. Immer mit etwas Bedacht aufs Knie. Doch bis jetzt sind die kleinen Herausforderungen alle gut weg gesteckt worden. Im Zweifel ist mal ein Tag Pause nötig. So, wie nach dem Abstieg aus der Parete Zebrata, wo wir die 46° Parallelo kletterten, der aus steilem grobem Schutt besteht. Das fand mein Knie nicht so lustig. Ging aber. Dauert halt lange.
Eine erste schöne Wanderung im Allgäu in der Hörnerkette mit einer ganz lieben Begleitung, wo mal wieder mehr als 1000 Höhenmeter zu bewältigen waren, schaffte ich eigentlich auch ganz gut. Der Abstieg ist so das Kriterium. Die letzten paar hundert Höhenmeter eine steile Asphaltstraße hinunter zogen sich ziemlich. Doch gleich am nächsten Tag stand der Stuhlwandgrat auf dem Programm, bei dem ich zumindest in Sachen Geradeausgehen gar kein Problem hatte. Dort hatte ich eher ein Thema mit der Ausgesetztheit, weil inzwischen einfach die Routine fehlt.
Und vergangenes Wochenende, nochmal 4 Wochen später, durften es dann wieder ein paar Höhenmeter mehr sein. Eine sehr schöne Rundwanderung aufs Rubihorn (siehe Gipfelfoto oben) mit am Ende fast 1300 Hm verhalf mir zu sehr viel Beinachsentraining. Wenn ich daran denke, wie ich Ende August am Filzenkogel auf den nicht mal 300 Höhenmetern rumgeeiert bin, schaut das jetzt schon ganz gut aus. Gerade im Abstieg merke ich, dass die Probleme weniger werden, ich stabiler mein Bein belasten kann und weite Strecken die Stöcke als Stützhilfe nicht mehr nötig waren. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg.
Wie oben beschrieben, steht die Entfernung des Drahtes an. Das wird mich nochmal ein paar Tage ausknipsen. Doch danach ist der Teil dann hoffentlich erledigt und ich kann mich ganz auf die Aktivitäten konzentrieren, die nötig sind, um das Niveau vor dem Unfall zu erreichen. Wird scho. Bald geht das Skifahren wieder los. Das wird neue Erkenntnisse bringen. I g'frei mi auf jeden Fall, auf die Bretter zu kommen.
In Sachen Transidentität hatte ich Gelegenheit, in einem Interview über mich und mein Anderssein zu sprechen. Bin sehr auf das Ergebnis gespannt. Die Veröffentlichung ist nicht mehr fern. Ihr werdet spätestens hier davon erfahren.
Eine Bitte hätte ich noch: Wer's noch nicht getan hat, lasst euch impfen und haltet sowohl im eigenen als auch im gesellschaftlichen Interesse die pandemierelevanten Regeln ein. Es gibt keinen anderen Weg hinaus.
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