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Milla

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - 2019/2020


Zack, schon wieder ein Jahr um. Und was für eines. Hätte mir jemand am 1.1.2019 gesagt, ich würde ab März regelmäßig zum Schwimmen gehen, dabei entdecken, dass ich das noch kann und es bis auf 5 km am Stück schaffen würde, hätte ich ihn oder sie für völlig meschugge erklärt. Gleiches gilt für das Radfahren. Mein altes Rad, knapp 30 Jahre auf dem Buckel, hatte ich wahrscheinlich in der Zeit nicht mal 500 km weit bewegt. Zu Ostern 2019, genauer an Karfreitag, habe ich mir ein neues zugelegt und bin bis Silvester fast 2000 km geradelt. Weil es Spaß macht. Einfach so. Und weil ich es mit meiner Lieblingsbergsteigerin zusammen tun kann. Der Auslöser für diesen Wandel war ein kaputtes Knie, dass den Gang auf hohe Berge 2019 vereitelte. Das hat mich unendlich traurig gemacht und ich habe dieses Jahr verflucht. Rückblickend betrachtet bin ich zwar immer noch traurig ob der fehlenden Bergerlebnisse, doch gleichzeitig entdeckte ich/entdeckten wir neue Möglichkeiten, unser Training außerhalb der Bergtouren völlig neu zu gestalten und wieder Spaß am Ausdauertraining zu finden. Vor dieser Zwangslage bestand jenes nur aus Laufen, was wir zusehends mehr und mehr vernachlässigten und was letztlich wahrscheinlich zu den Knieproblemen führte. Aus dem Grund bin ich inzwischen etwas zurückhaltender mit meinen Flüchen. Insbesondere das Schwimmen hat mich auch als Frau in ein neues Universum katapultiert. Ich riss erneut eine selbstaufgebaute Grenze in meinem Kopf ein und alle, inklusive meiner Kinder, profitieren davon. Wer sich für mein erstes Mal im Schwimmbad interessiert, kann das hier nachlesen. Des Weiteren konnten meine Frau und ich gegen Ende der Sommersaison 2019 erfolgreich kleine Touren auf den Geiselstein, die Weissseespitze, die Cima Marmotta sowie den Hindelanger Steig unternehmen. Die Knochen haben gehalten. Tja, und dann ist da noch das Ding mit der Habgier, der Rache und des grenzenlosen und schamlosen Egoismus. Falls jemand meiner Leserinnen und Leser jemals auf die Idee kommen sollte, aus Schuldgefühlen gut gemeinte Einigungen mit der oder dem Ex unterschreiben zu müssen, dem/der sei gesagt: Finger weg. Ehrlose Menschen zeigen ihr wahres Gesicht und werden das bis aufs Blut ausnutzen. So streite ich mich seit bald 3 Jahren und inzwischen vor einem französischen Gericht und eine Entscheidung ist nicht in Sicht. Das Gefasel von "Es gibt keine Schuld und keine Opfer, es gehören immer zwei zu einer Trennung" ist gut gemeintes dummes Zeug. In der Realität beschäftigen sich Anwälte und Gerichte ausschließlich mit der Frage, wer belangt werden kann, wie eh und je. Die Pflichten des imaginären Opfers interessieren dabei niemanden. Wichtig ist nur, wem die Schuld zugeschoben werden kann. Davon kann das "Opfer" im Moment fürstlich leben. Das neue Jahr wird neue Überraschungen bringen. Und besonders auf Bergüberraschungen freue ich mich. Ein grober Fahrplan ist schon gepinselt. Die eine oder andere Verabredung ist getroffen. Die erste Skitour 2020 unternahmen wir gleich am 1.1.. Sie führte uns auf den Geierkogel nahe dem großen Asitz. Wobei 2019 ebenfalls mit einer Skitour auf den Staffkogel am 31.12. endete. So, wie wir unsere Lücke in Sachen Gratkletterei per Individualkurs bei unserem Lieblingsbergführer 2018 schlossen, so wollen wir dieses Frühjahr eine weitere Lücke in Sachen steiles Eis schließen. Mit unseren lieben Freunden aus Saalfelden ist ein Grundkurs Eisklettern gebucht. Das wird zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass unser kleiner Bergsportladen zu Hause weiter anwächst, doch gleichzeitig freue ich mich darauf, das Erlernte möglichst bald in der freien Wildbahn anwenden zu dürfen. Denn darauf kommt es an. Ideen, wo das der Fall sein wird, gibt es ebenfalls schon, wie das Bild des Schwarzhorns oben zeigt. Milla wird dieses Jahr so weitermachen, wie bisher und weiterhin versuchen, den Menschen zu zeigen, dass Transidentität kein Stigmata ist. Der Weg ist noch lang. Die konservativen und rechten Strömungen nehmen gefühlt stark zu und gewinnen an allen Ecken und Enden an Boden. Das macht mir Sorgen. Diese selbstauferlegte Einengung, denen sich Menschen dieser Gesinnungen unterwerfen, kann ich nicht nachvollziehen. Ebensowenig vor was diese Menschen Angst zu haben scheinen. Das Gleiche gilt für Gläubige der monotheistischen Religionen. Denen ist leider nicht zu helfen. Solange die Kirche deren Denken und Handeln lenkt, wird alles, was anders zu sein scheint, mit dem Wunsch belegt, es zu verbrennen, den Kopf abzuschneiden, es zu steinigen oder wenigstens ein bisschen zu demütigen. Ob ich damit schwarz sehe, weiß ich nicht. Die Pamphlete, die die römisch-katholische Kirche nach wie vor veröffentlicht und die Art und Weise, wie Menschen meiner Art in manchem muslimisch geprägten Land behandelt werden, legen diese Schlüsse nahe. Es gibt aber auch Licht im Tunnel. Mit dem Ende des Tunnels kokettiere ich noch nicht. In meinem täglichen Umgang mit Menschen erlebe ich gleichzeitig etwas anderes. Die Gesellschaft öffnet sich weiter und verurteilt nicht mehr so schnell pauschal. Klar sorge ich weiterhin für Aufsehen und Verwirrung wo ich erscheine. Das würde ich aber auch tun, wenn ich dunkle Haut hätte oder -wie wir letztes Jahr am eigenen Leib erfuhren- wenn ich beispielsweise mit Gehhilfen oder gar einem Rollstuhl unterwegs wäre. Alles, was nicht in die schwarz-weiß Schublade passt, wird beäugt. Die Frage ist, was anschließend passiert. Werde ich akzeptiert und in Ruhe gelassen, ist alles gut. Es gibt aber auch hartnäckige Starrer und Starrerinnen, denen ihr tun nicht mal dann auffällt, wenn ich zurückstarre. Tja. Sowas verbuche ich unter fehlenden kognitiven und sozial-gesellschaftlichen Fähigkeiten. Da kann man leider nix machen. Solange sie mich nicht körperlich angreifen, soll es mir recht sein. In diesem Sinne auf in die wilden 20er. Habt Mut, so zu leben und zu sein, wie ihr seid. Die Zeit läuft nach vorne. Nicht nach hinten. Packt Veränderungen an, wenn sie nötig sind. Es tut gut, alte Zöpfe abzuschneiden.

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