Plan A und Plan B scheiterten an diesem Wochenende wegen voller Berghütten. Kein Platz war für verschiedene Gipfel, die in Frage kamen, zu bekommen. Und dann kommt die Idee vorbei, die Weißseespitze zu versuchen. Das geht ohne Hüttenübernachtung, hat moderat viele Höhenmeter, ist trotzdem interessant und kann von einem der chilligsten Täler Tirols aus gemacht werden. Sogar als Rundweg. Und so entschlossen wir uns dazu, genau das zu tun. Diesen Sommer hatten wir keine einzige Hüttenübernachtung zu verzeichnen. Wenn es dann endlich mal wieder auf Hochtour geht, dachten wir, darf es eine etwas bessere Unterkunft sein. Der Kirchenwirt in Feichten. Wir sind dort vor einigen Jahren schonmal gewesen als wir mit dem DAV Summit Club im Kaunertal einen Tiefschneekurs machten. Die überaus positive Erfahrung damals führte zur Entscheidung, dort wieder einzukehren. Trotz der Größe eine familiäre Atmosphäre. Der Chef unterhält die Gäste immer mal wieder mit Musik aus der Ziehharmonika. Und Milla wurde dort ebenfalls gut behandelt. Gewürzt wurde der Aufenthalt durch eine Gruppe busreisender Menschen im Ruhestand. Zu zweit hatten wir wegen der statistischen Vernachlässigbarkeit unsereins keine Chance, das Alter in der Abendessenrunde unter 75 zu drücken. Dementsprechend wurde ich beäugt. Es wurde getuschelt und geglotzt. Am ersten Abend ging es noch, doch am zweiten Abend mit weitem Rock war ich unübersehbar. Ich genoss es trotzdem, möglichst lange Wege zu Buffet & Co zurück zu legen, damit auch ja alle was davon haben. Im Gegensatz zu Kindern sind ältere Menschen häufig eher überfordert, beherrschen sich jedoch wenn es darum geht, die Contenance zu wahren und zeigen nicht gleich mit Fingern auf mich. Ich hoffe, ich konnte ihnen vermitteln, dass alles halb so wild ist.
Doch wir sind ja zum Bergsteigen und Entspannen da. Nicht um uns die Stimmung vermiesen zu lassen. Ein sehr frühes Frühstück am nächsten Morgen war problemlos zu bekommen. Gastgeberin und Gastgeber erkundigten sich interessiert nach unseren Plänen und fragten nach, ob wir mit Steigeisen und Seil zurechtkommen. Denn das bräuchte man schon für diese Tour. Zurückhaltend und unaufdringlich verwies ich auf meine Homepage. Dort stünde die Antwort. Darüber hinaus würde es mich freuen, wenn sie obendrauf noch etwas über Milla gelernt haben. Nachgesehen haben sie auf jeden Fall. Das weiß ich. So, und nun genug des Geredes. Wer was über unsere Taten an diesem Tag lesen möchte, folgt einfach dem Link.